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Ju
Der Weg ist das Ziel!
03.07.2016 23:47

Ich liiiiiiebe die Melodie des Norwegers Edvard Grieg (1843 - 1907) und da war es wirklich ein riesen Spaß das Musikstück zu filetieren, um es für die Einleitung zunächst so naturgetreu wie möglich mit genau den Instrumenten zu versehen, wie es der Midi-Code von Scott P. Anderson (gefunden auf http://www.classicalmidi.co.uk/grieg.htm) vorsah. Peer Gynt Suite No.1, Op.46. Morning Mood (Morgenstimmung) ist sehr schön abwechslungsreich in der Instrumentierung, so dass auch der Midi-Code in 9 Kanäle aufgeteilt war und sich somit herrlich in ein “Morning Move” umsetzen und völlig neu interpretieren ließ.

Für diese Arbeit hielt Music Maker jedoch leider einige Fallstricke für mich bereit, die zu knacken waren, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu gelangen.

Als Allererstes war das richtige Tempo des Meisterwerks zu bestimmen, was mir sehr zu Schaffen machte. Denn Music Maker spielt das Midi zwar immer richtig ab, egal in welche BPM-Umgebung man es einbettet, jedoch habe zumindest ich keinen Parameter gefunden, aus dem das vom Erzeuger gewünschte Tempo hervor ginge. Da das Stück aus rhythmisch sehr unterschiedlichen Sequenzen besteht, war auch die Analyse mit dem Remix-Agent nicht sehr Erfolgführend. Ich habe dann die Midi-Datei mit dem Windows Media Player abgespielt und in eine Audio-Datei konvertiert und dann im Aranger über die Midi-Spur gelegt, und diese dann solange auseinandergezogen bzw. zusammengeschoben, bis das Tempo halbwegs identisch war. Auf diese Weise kam ich auf etwa 62 BPM (der Remix-Agent kam auf 119 BPM... naja...?!) Ob dies nun so richtig ist weiß ich nicht, klingt aber auch nicht falsch. (Über Infos, welche Attribute eines Midi-Objektes tatsächlich das Tempo angeben bzw. bestimmen, wäre ich sehr dankbar!)

Die rein klassische Einleitung des Tracks habe ich also mit 62 BPM aufgenommen und für die anschließende Interpretierung auf 120 hochgedreht. So oder so gab es jedoch auch hier allerhand Probleme mit dem Beat. Denn egal ob mit 120 oder 119 BPM und auch egal ob ich den Beat der gewählten Drums mit 119 oder 120 laufen ließ, passte es nicht immer an allen Stellen wirklich 100prozentig. Hier war einfach weniger mehr und so entschied ich mich  für eher etwas unauffälligere Bassdrums (Aragon E aus Deep House Vol.1) mit 120 BPM im Hintergrund, die nur in den Zwischenspielen durch etwas stärkere Läufe (Ny House O auch aus Deep House Vol.1) unterbrochen wurden und somit auch immer wieder unauffällig neu synchronisiert werden konnten.

Nachdem der Midi-Code auf die neun Kanäle und Spuren aufgeteilt war, eröffneten sich leider jede Menge weitere Probleme die hauptsächlich durch die Steuerbefehle in den Spuren der einzelnen Kanäle verursacht wurden. Dies waren zum Einen variierende Lautstärken im Laufe des Tracks (wobei zu beachten ist, dass sowohl das Parameter Volume als auch Expression am Lautstärkeregler ziehen), als auch zum Anderen, ganz besonders da wo der DN-e1 zum Einsatz kam, die Definition des gewählten Presets (Prog Ch), immer wieder unerwünscht zurück gesetzt wurde. Es empfiehlt sich hier, am Besten mit Hilfe der Filter im Listen-Editor, wirklich alle Controller-Befehle restlos zu entfernen und zwar “bevor” man daran geht, Ausschnitte der Spur zu erzeugen und zu verarbeiten. Es hat sich nämlich gezeigt, dass wenn irgendwo in irgendeinem Stamp noch ein Rest-Controller-Befehl übrig geblieben ist, diese Stelle gefühlte 100 Mal richtig wiedergegeben wird und beim 101 Mal (meist nach dem Neuladen) auf einmal für die Spur wieder ein ganz anderes Preset definiert ist. Fällt je nach Arrangement erst gar nicht, oder nur dem sehr geübten Ohr auf, dass hier auf einmal wieder etwas ganz anders klingt. Gut, wenn man sich dann irgendwo notiert hatte (z.B. im Feld für “Spurnamen”), welches Preset zuletzt eingestellt war!

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Mr.IceGuy und Janvo vom MAGIX-Forum bedanken, die mich auf meine Anfrage hin ermuntert hatten eine Spur um eine Oktave (-12 Stufen) nach unten zu transponieren. Beim genauen Hinhören konnte man nämlich feststellen, dass beim Fagott (Bassoon) einige Töne fehlten, also sich im nicht spielbaren Bereich befanden. Da jedoch lt. Midi-Code diese Spur eindeutig für Bassoon vorgesehen war und ich die klassische Einleitung meines Tracks so naturgetreu wie möglich wiedergeben wollte, kam für mich transponieren zunächst nicht in Frage. Nachdem mir jedoch auch der MAGIX-Support bestätigte, dass die Spielbereiche der Vita-VSTs  sich wirklich nicht variieren lassen, weil sie halt den natürlichen Begebenheiten der Originalinstrumente angepasst sind, habe ich mich dann doch zum Transponieren hinreißen lassen und zwar mit großem Erfolg, denn das Ergebnis klingt wirklich toll und trotz Allem sehr natürlich.

Somit besteht dieser Soundtrack im Wesentlichen aus Vita-Soloinstrumenten in der klassischen Einleitung und im Rest aus dem DN-e1 und Audio-Einspielungen aus RockAlternative Vol.3 für das Gitarrensolo und aus Deep House - En Movement und Chillout Vol.9 die Gitarren-Begleitung.

Trotz all dieser Probleme hat es mir richtig viel Spaß gemacht, mich so intensiv mit diesem Musikstück zu beschäftigen. Da machte es auch nichts, diese sehr schönen Sequenzen bei der Suche nach dem richtigen Sound, immer und immer wieder zu hören.

Catch the Break!

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